Schweizer Ordonnanzrad 1905

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

Moderator: troupier suisse

Schweizer Ordonnanzrad 1905

Beitragvon Napoleon am Mi 12 Okt, 2005 12:05

Militärrad Mod. 1905

Veränderungen im Zuge der Zeit von 1905-1990

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Bis 1932 waren die hinteren Schutzbleche komplett schwarz ohne Rückstrahler.
Ebenfalls musste man bis 1944 sich mit einer Rücktrittbremse begnügen.
Gut zu sehen ist an der Radachse links der Aufsteiger der bis 1960 zwar Montiert war, aber schon seit Ende der 30er Jahre eigentlich nicht mehr gebraucht wurde.

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Ab 1932 kam auf das weiterhin schwarze Schutzblech ein rotes Adax-Katzenauge.
1944 spendierte man dem Radfahrer auch eine Trommelbremse, wobei der Rücktritt blieb.

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1943 kam zur besseren Erkennung nach hinten das halb schwarze, halb weisse Schutzblech.
Das Katzenauge blieb noch bis 1950. Danach kam bis 1955 ein weisses Katzenauge.
Erst aber 1986 kam den definitiv Dynamoangetriebenes Licht dazu.


Rahmentaschen und Radpumpen

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Von 1905 bis 1932 gab es immer wieder Änderungen was die Rahmentasche betraf. Von 1905 bis 1932 war sie linksöffnend wie auch die Werkzeugtasche.
Die hier abgebildete Rahmentasche wurde 1940 abgeändert.
Die Radpumpe war mit zwei Klammern einfach auf den Rahmen gesteckt.

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Von 1932 an war die Rahmentasche rechtsöffnend, was zum Schutz des Inhaltes sein sollte, wenn das Rad auf den Boden abgelegt wurde. Was immer nach rechts war.
Die Radpumpe wurde ab 1944 Links über der Rahmentasche befestigt, ad man 1943 die Griffe auf der Rahmentasche verschwinden lies.

Sattel und Lenker

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Von 1905 bis 1935 wurden ausschliesslich Fahrradsättel der Firma Stefan verwendet.
Am Lenker wurden bis 1947 Griffe aus Horn gebraucht, die danach aber durch solche aus Kunststoff ersetzt wurden.

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Ab 1935 Spendierte man einen neuen Sattel der ähnlich dem der im Radsport verwendet wurde.

Fahrradnummern

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Diese Nummern waren ausschliesslich auf Rädern der Radfahrer montiert.
Nummern ohne Buchstabe waren Räder mit der Rahmennummer von 1-10'000.
Solche mit einem wie abgebildeten A = 10’001-20’000
B = 20’001-30’000
C = 30’001-40’000
usw.

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Ab 1961 gab es dann nur noch diese Nummern mit der Zahl unter dem M.
1001 waren Radfahrerräder und 2001 entweder Ersatzräder der Radfahrerkompanien oder Strappräder.
MV 4001 = Militärverwaltung
MV 5001 = Festungswache

Radkränze

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Links Cosmos / rechts Condor

Alles in allem wurden die Räder der Schweizer Armee von 5 Firmen gebaut.
Condor, Cosmos, Schwalbe, Cäsar, MFG Maschienefabrik Gränichen

Packungen

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Die Packung, heir auf dem Lenker moniert, konnte auch hinter dem Sattel angemacht werden. Darin wurde neben einer Zeltplane auch der Kaput transportiert. Weiter gab es diverse Träger für MG, Munition, Lafetten und anderes.

Wegen des grossen Interesses des Ordonnanzrades 05, brachten im Laufe der Jahre die Firmen Allegro, Oltenia, Moor, Tigra, Ideal Standart, aber auch Condor zivile, dem Ordonnanzrad nachempfundene Räder auf den Markt. Pumpe, Sattel, Werkzeugtasche und Klingel waren meist etwas anders als bei den originalen Rädern.
Diese Räder kamen jedoch trotzdem zum Teil bei der Armee zum Einsatz. Meist bei den Stabskompaniene für Feldweibel und Fouriere. Erst nach dem 2. Weltkrieg, als es weniger Radfahrerkompanien gab, wurden ehemalige Radfahrerräder an die anderen Kompanien abgegeben. (Strappräder)


So, ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Zuletzt geändert von Napoleon am Do 03 Jul, 2008 11:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Ordonnanz am Mi 12 Okt, 2005 17:48

Vielen Dank für deine interessanten Infos! =D>

Ich selbst besitze eins von 1935 und mein Vater eins von 1945. Leider sind beide nicht in "Originalzustand" dieser Zeit.

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Beitragvon Napoleon am Do 13 Okt, 2005 09:12

Das ist kein Problem. Ich hätt die Möglichkeit die Räder umzubauen, bezw. ich habe eine Gute Adresse.

Wie sieht es den Uniformmässig bei dir aus?
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Ordonnanzrad 05

Beitragvon Napoleon am Do 13 Okt, 2005 17:04

Hier noch ein Bild von zwei Radfahrern in den Uniformen der Ordonnanz
1926 resp. 36 und 1940.

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Die Chevron waren in der Odonnanz 1898 rot, zum blauen Waffenrock. Mit der Ordonnanz 1914 wurden sie grün, als Farbe der Infanterie. 1936 wurden die Radfahrer von der Infanterie zu den leichten Truppen verlegt, darum dann gelb.

Man sieht es zwar schlecht, aber im Gegensatz zu den 1926 Jacken die wir sonst kennen mit Stehkragen, hatten die Radfahrer nie einen Stehkragen, auch schon nicht 1898. Übrigens die Artilleriefahrer auch nicht.

Chevron gab es weiter noch für die Militärpolizei-Motorradfarer in violett und bei der Sanität in blau(Apotheker). Sehr selten.
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Beitragvon Ordonnanz am Do 13 Okt, 2005 17:45

Hallo Napoleon

Leider habe ich keine Radfahreruniform.

Woran erkennt man, dass ein Velo ein "Straprad" war oder von den Radfahrertruppen gefahren wurde?

mfg

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Beitragvon Napoleon am Do 13 Okt, 2005 17:59

Mesit siehst du es schon an der Nummer hinten.

hast du eine gleine Grüne Radnummer, amstatt der abgebildetetn, ist das Rad ziemlich sicher ein Straprad.

Oder die Räder die hinten keine Trommelbremse haben sind auch keine Radfahrerräder.
Es noch zwei kleinere Zeichen dafür, die sind aber so schwer erklärbar.

Wenn dein Rad eine Trommelbremse hat, dann steht dem Umbau zum Radfahrerrad nichts mehr im Wege. Übrigens wurde erst 1944 eine Trommelbremse montiert.

Solange du keine Radfahreruniform hast, kannst du auch eine EX-Bluse tragen, die hatte keine Abzeichen. Was jedoch zwingend ist, sind die bekannten Radfahrergamaschen. Hosen waren auch speziell, nur die sind äusserst selten und nur den abbsolute Kenner erkennt die.
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Apotheker

Beitragvon Napoleon am Mo 17 Okt, 2005 17:38

So, ich habe es gefunden. Noch ein Bild des Apothekers, der ebenfalls einen Chevron auf dem Ärmel trug.

Im Gegensatz zu den anderen Offiziersuniformen blieb dem Apotheker auch ab der Ordonnanz 1940 der Stehkragen.

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Velo

Beitragvon Pegasus am Mo 17 Okt, 2005 17:54

Irgendwo inder Schweiz gibt es doch jetzt eine Radfahrergruppe die zum Gedenken and ei radfahrer an Umzügen mitmacht.
habe mal wa geleden.
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Radfahrer

Beitragvon Napoleon am Mo 17 Okt, 2005 18:05

Hallo Pegasus

ja es gibt eine Gruppe. Doe ist aber noch im Aufbau. Sie werden wahrscheinlich hauptsächlich in Uniformen der Ordonnanz 1949 auftretten, da sie Probleme haben, das Material zusammenzukriegen.

Wenn ich mehr weiss gebe ich Bescheid.
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Beitragvon Major Kusanagi am Di 18 Okt, 2005 08:39

Wenn mir recht ist, weiss unser Forumsmitglied 14-18 mehr darüber. Sonst meldet Euch via Message mal bei Stänzler, der glaube ich auch ein paar Sachen dazu weiss.
Major Kusanagi



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