CH-Ordonnanzschuhe

[Napoleon]

OK, das mit dem Bunker war ein Problem. ;) (Ich mein, weill man ihn so schlecht gefunden hatte)
Aber was solls.
Ich selbst rege mich eigentlich über solche Sachen eh nicht auf, denn das es Besserwisser gibt, ist vorallem in der CH-Szene nichts neues. Die wird es immer und überall geben.

Ich glaube die Veranwortlichen von R&G nehmen die Blumen von dir gerne an, im Bezug auf die korrektheit der Ausrüstungen und Uniformen.

Nun muss ich mich mal auf den Weg machen, meine Bilder zu machen, die ich allen noch versprochen habe.

@Hagelhans
Der Schalenschuh wurde in den 80er Jahren eingeführt, näheres weiss ich aber nicht. Werde mich aber noch schlau machen. Muss zugeben, kenne mich nicht so gut aus mit dem moderneren Ausrüstungsgegenständen, höchsten die, die ich selbst getragen habe.

[Napoleon]

Ich glaube es ist nicht nötig alle Modelle zu zeigen, vorallem nicht die ab den 50ern, den die findet ihr immer wieder.
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Schuhe die bis oben Ösen haben sind sehr selten zu finden. Dieser Schuh hat noch die alte Form des Modells 1898, welches etwas weniger poplig an der Spitze ist. Er wurde aber schon mit der Hakenschnürung hergestellt. Er dürfte einer der ersten 26er Modelle sein. Dieser Schu wurde nie getragen, aber wurde von seinem früheren Bestitzer eingefette. Wahrscheinlich musste dieser Schuh bei der Inspektion herhalten.
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Dieses Modell entstand in den 30ern und hat noch den fast gleichen Beschlag wie bei dem Schuh oben. Dieser Schu wurde als Marschuh und von den Radfahrern getragen. (Nicht das wieder einer meint, wir hätten die falschen Schuhe an, weil man die Nägel nicht sieht!!!) Auch dieser Schue wurde noch nie getragen. Sein Leder ist noch braun. Der Schuh wurde erst schwarz durch das einfetten mit schwarzer Schuhcreme.
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nun zu den bekannten Tricouni Nägeln. Der Ordonnazschuh musste unfreiwillig seinen Namen in den einer Schuhnagelfirma umtaufen lassen. Nur die Nägel am Rand waren sogenannte Tricouninägle, der Rest ist der gleiche, wie bei den früheren Modellen. Ab diesem Modell gab es dann auch nur noch die Hakenschnürung. Keine Ösen mehr.
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Tricouninägel
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Hier zum vergleich die beiden Modelle. 1898 und 1926. Auch bei der Nagelung sieht man schon am Rand differenzen.

Noch was zu den jeweiligen Trageart der Gamaschen.
Stoffgamaschen wurden schon zu Uniformen im 18.Jhrdt getragen. Dazumal meist noch bis übers Knie. Zur ersten gesammtschweizerischen Ordonnanz 1861 trug der Soldat weisse Gamaschen, die etwa 30cm hoch waren. Ab 1869 wurden dies dann helbblau abgegeben, aber wieder etwas höher als die weissen. Das Modell von 1898 war dann wieder kürzer. Im Gegegnsatz zu den beiden vorherigen Modellen gab es aber für unter dem Schu kein Leder mehr, sondern eine kleine Kette. Alle drei Modelle wurden zugeknöpft. Anfang des Krieges gab es dann noch eine ähnliche Gamasche zur 1898 Uniform, welche zugeschnürt werden konnte.
Wickelgamaschen in blau waren im schweizer Heer noch nicht so verbreitet zu jener Zeit. Erst Anfang des WW1 wurden diese an die Truppen abgegeben. Heute sind sie sehr schwer zu finden. Offizier der Ord. 1898 trugen entweder Ledergamschen die bis zum Knie gingen oder Wickelgamaschen. Da aber vieles des Offiziersmateriales Privat beschafft wurde, gab es fast nichts was es nicht gab.
Für die Ord. 14/16 (erste graue Uniform der schweizer Armee) gab es für Soldaten nur Wickelgamaschen. Ausser für Radfahrer, die hatten kurze, mit zwei Schnallen zu schliessende Ledergamschen.
Die grauen Uniformen verschwanden nach dem WW1 fast komplett wieder aus dem erscheinungsbild er schweizer Armee. Mn hatte festgestellt, dass das Anfertigen von Uniformen mit verschiedenfarbenen Aufschlägen und Paspoils zu aufwendig war.
Die Ord. 1926 sah eigentlich keine Wickelgamschen mehr als obligatorium vor, aber im Bestand bieben sie. Zum Teil gibt es noch Bilder auf welchen Soldaten diese tragen. Es war doch aber eher selten.
Danach führte die schweizer Armee erst wieder in den 50er & 60er Jahre wieder Gamaschen ein. Stoff für Gebirgstruppen und Leder für den Kampfanzug, z.T. immer noch mit Nagelschuhen.

Euer Napoleon

[Major Kusanagi]

Das ist derart informatives Bildmaterial, dass ich mich fragen muss ob Du mal eben Brecheisen und Strumpfmaske genommen hast um in den Fundus des Armeemuseums in Thun einzusteigen. Ohne Scherz, das sind wirklich schöne Stücke, wenn man sich nur einmal die jungfräulichen Sohlen der oberen beiden Paare betrachtet.

Was die Gamaschen betrifft, so waren die meines Wissens eigentlich ein Relikt aus der Epoche der Ordonnanz 1898. Bei Einführung der feldgrauen Ordonnanz 1914/15 hatten sich nämlich die mit vier Knopfpaaren verstellbaren Hosenbeine durchgesetzt, mir denen die Beinenden möglichst nahe um den Schuh geschlossen werden konnten. Viele Hosen der Ord.98 die noch während des Krieges gefertigt wurden weisen denn auch diese Neuerung auf.

Dennoch wurden überlappend dazu oft noch Wickelgamaschen getragen, vielfach in den Rekrutenschulen (wo das mühsame Hantieren damit wohl zum pädagogischen Arsenal der Ausbildung gehörte). Prinzipiell waren aber Wickelgamaschen ab der Ordonnanz 1926 bestimmten Arbeitseinsätzen oder dem Dienst in Gebirge und Schnee vorbehalten.

Allerdings scheint die Sache auch immer im Erwägungsbereich gewisser Kommandanten gelegen zu haben, die offenbar die Wadenbinden einfach gerne an ihren Mannen sahen. So tauchen die Dinger (wenn mir recht ist nannte man sie "Giessenvögler") gelegentlich auf Bildern aus der frühen Aktivdienstepoche auf.

Ich nehme natürlich meine schuhbezogenen Verdächtigungen über Rost & Grünspan aufgrund dieses ausführlichen und wohlillustrierten Plädoyers zurück.

P.S.: Die grauen Uniformen verschwanden mitnichten nach dem 1.Weltkrieg wieder aus der Armee. Vielmehr wurden die farbigen Passepoils (Vorstösse) mit der Ordonnanz 1917 wegen des von Dir genannten Aufwands wieder abgeschafft und durch einheitlich schwarze Passepoils ersetzt. Die graue Tuchfarbe der Uniform blieb. Allerdings trugen Rekruten noch während einer längeren Phase oft alte blaue Uniformteile, um die neuen grauen Uniformen zu schonen.


P.P.S.: Man hat anderorten festgestellt, dass der wahre und aufrechte Re-enactor sich mit Nadel, Faden, Laubsägeli, alten Surplusschlappen und viel viel Herzblut seine Reprotreter selber macht, oder ansonsten mit Weinen und Wehklagen sein Hobby aufgeben möge. Mit etwas Liebe zur Bastelei und Kreativität lässt sich sicher auch aus einem alten Töffhelm eine Pickelhaube machen. Was bin ich froh dass es zu meiner Zeit noch genug Originalmaterial gab. Das ging zwar ins gute Tuch, dafür sah es auch anständig aus.

[Ordonnanz]

Hallo zusammen,

Ich möchte euch darauf hinweisen, dass momentan gerade auf ricardo.ch ein ungebrauchtes Paar Nagelschuhe versteigert wird.

Ich selbst besitze auch ein Paar Tricuoni Schuhe, das aber leider absolut "ausgelatscht" sind.

Möchte mich noch kurz vorstellen, weil dies mein erster Beitrag in diesem Forum ist:

Ich bin Ordonnanz, 17 Jahre alt und komme aus dem Kanton Zürich. Ich sammle, wie es mein Name schon sagt, CH-Ordonnanz Militaria Ordonnanz 26 und 40 (bis jetzt, später vielleicht noch 1. WK). Sonst bin auch auch sehr Geschichtsinteressiert insbesondere 2. WK, Aktivdienst und Römer.

Mein Ziel ist es bald einmal mit Reenacting zu beginnen. Am ehesten Schweizer Militär.

Mit freundlichem Gruss
Ordonnanz

[Napoleon]

Hallo Ordonnanz.

Herzlich willkommen auf dem Forum.

Schön das es noch mehr Leute gibt die Ihr Glück nicht in der fremde nichtschweizereischer Armeen sucht.

Die Modelle mit Tricounis findest du wohl am besten. Schuhe die so neu sind, wie die, die ich aufs Forum gestellt habe, sidn eigentlich viel zu schade um sie zu tragen, den in diesem Zustand haben sie nicht einmal im schweizerischen Armeemuseum mehr als ein paar.

Die Idee, gummibesohlte Schuhe umzubauen ist viel zu aufwendig. wenn du nur Ord. 26/40 trägst geht das mit den Tricounis gut, du musst dich dann einfach auf die Kriegsjahre einstellen. Die Jacken der Ord. 26 kannst du auch mit guten Gewissen bis '45 tragen!

Gruss
Napoleon

[Pegasus]

Hallo Ordonnanz, toll noch ein neuer.

Meine Schuhe habe ich grfunden, Sie haben auch diese trcunis.

Schon bin ich einwenig schlauer. :D

[Major Kusanagi]

Hallo Ordonnanz. Sei gegrüsst bei uns. Kommt auf den Preis an der am Schluss der Versteigerung erreicht wird. Unter Umständen bezahlt man am Ende zuviel weil man es unbedingt haben möchte. Sag' mal Deine Schuhgrösse an. Napoleon ist doch bei R&G dabei, die sollen ein gutbestücktes Arsenal haben. Vielleicht ist da ein Paar in Deiner Grösse an Lager. Die lassen sicher mit sich reden, wenn jemand Schweizer Armee Re-enacten will und dazu Schuhe braucht.

[schlumpf]

Salü Ordonnanz

Willkommen auf dem Forum.
Ich hoffe du meldest deine Funde die du mit dem Metalldedektor gefunden hast auch den zuständigen Stellen. Leider ist es so, dass mit solchen "Schatzsucher-Methoden" viele archäologische Strukturen zerstört werden.
Noch zu den Schuhen. Unsere römischen Caligea bauen wir selber nach. Das grösste Problem ist, die richtigen Nägel zu kriegen. Wenn jemand noch Bezugsquellen für Schuhnägel hat (Der Nagel sollte recht lang sein, da dieser innen umgenietet wird) dann nichts wie her damit :D

[Napoleon]

@Schlumpf

Da wir heute ja in einer Wegwerfgesselschaft leben, ist es immer schwieriger überhaupt noch Schumacher zu finden, die wissen wir man eine Ledersohle vernäht. Heut wird doch nur noch geklebt.
Ich habe zwei Schumacher die auch noch alte Nägle besitzen, nur die verkaufen die nicht.
Schade

Werde aber mal weiterschauen.

[Hagelhans]

http://www.historische-lederarbeiten.de/shoes.html
http://www.plantagenetshoes.freeserve.co.uk/

Meine Tipps.