Löwenherz hat geschrieben:Wieso ich vermute, dass die anderen Bögen weniger stark waren? Weil ich sonst nicht weiss, weshalb die Englischen Langbogen soviel besser hätten sein sollen. "Plötzlich" waren Bogen da, die eine Ritterrüstung durchschlagen konnte!
Das taten sie nicht "plötzlich". Ein halbwegs starker Bogen mit entsprechender Spitze auf dem Pfeif gefährdet einen Ringpanzerträger. Ein darunter getragener Textilpanzer hilft, aber kann konstruktionsbedingt an den Extremitäten- die ja auch zuerst mit Platten ergänzt wurden- nichts reissen. Im Falle der Beine wurde der Ringpanzer, der bis dato ja ohne textile Ergänzung getragen wurde, eben um die "Diechlinge" oder besser das "Senftenier" erweitert.
Nun ist es eben so, dass einzelne Bogenschützen reine sonderlich große Gefahr darstellen, auch wenn Hollywood das einem glauben machen mag, kritisch wird es erst mit der Masse- die dann eben auch nicht auf Einzelziele schiesst, sondern auf Fläche. Und das wiederrum benötigt genügend trainierte Schützen. Die wiederrum nicht auf Bäumen wachsen, und, müsste man sie erst anlernen, schweineteuer wären. Deswegen lohnt das nur, wenn das Bogenschiessen Teil der Kultur ist. Was es in Wales war, in England nicht, daher später per order di mufti nachgeholt. Und auch der Grund, warum es im deutschen Sprachraum nie nennenswerte Mengen an Bogenschützen im Kriegsfalle gab. Hat also wenig mit der Waffe an sich zu tun.
@Daniel: Filz eben ja, aber Wolle? Und Leinen wird nicht gestopft, sondern in Lagen übereinandergelegt. Überhaupt kenne ich keinerlei Quellen für das "Stopfen".