von jboerner am Mo 05 Jul, 2010 13:30
@Murky:
Das stimmt so aber jetzt nun nicht so wirklich. Siehe Oakeshott.
Zumal der Zusammenhang so nicht stimmt, eher wenn dann genau umgekehrt. Die Rüstung folge wenn dann ohnehin nicht der Entwicklung der Schwertern, da diese nicht die Hauptwaffe waren. Man kann relativ gut an der Entwicklung der Rüstungen ablesen, dass die vielmehr mit dem Einsatz von Schusswaffen (im Sinne von Bogen und Armbrust, später dann Büchse) im Zusammenhang stand.
Und das mit der Wucht der Schläge ist Käse, weil man nicht mit einer Waffe auf einer Rüstung rumholzt, die man eh nicht durchdringen kann. Macht man sich eher die Klinge kaputt. Ist ja jetzt nicht so, dass Schwerter dafür gemacht wären, auf Metall rumzukloppen ;)
Ich sage ja auch nicht, dass es nicht sekundäre Eigenschaft eines Textilpanzers wäre, Energie aufzunehmen.
Aber das geht eben technisch eh nicht an allen Stellen. Am Unterarm wirst du dir schwer tun, oder nimmer historisch aussehen.
@Gerald: Bedaure, nein, die Textstellen oder einen Link habe ich nicht. Was Bildquellen betrifft, muss hier freilich Quellkritik greifen. Sehe aber keinen Grund, das im Vergleich mit Textquellen zu bezweifeln. Der Ausrüstungsgrad bürgerlicher Truppen im 13ten einer wohlhabenden Stadt war so schlecht nicht. Aber verallgemeinern lässt sich das nicht.
Wirkung Aketon: Nein, nicht ganz. Der Aketon erfüllt mehrere Funktionen, er füllt erstmal die Lücken des Ringpanzers, sprichwörtlich. Sieht man sehr schön an den Diechlingen, die _über_ den Ringpanzerbeinlingen getragen werden, und daran, dass oft Textilpanzer auch am Torso _über dem Ringpanzer getragen werden: hier ist die Abwehr von Beschuss und der Schutz vor generell Sachen, die den Ringpanzer durchdringen könnten, Trumpf. Dass er sekundär auch einfach so bequemer ist und die Energie besser verteilt, leugne ich keineswegs. Ist nur eben nicht die wesentliche Aufgabe. Das funzt zudem auch dann noch, wenn man ihn nicht als "Polster" auslegt; ein dick mit Rohbaumwolle ausgelegter, hart gesteppter Aketon, alternativ auch aus Filz, der hält Pfeile ziemlich gut auf, und hält einiges an Wucht auf.
Off-Topic: ich finde an der Formulierung nix ;) Und ich mag schonmal fragen, wie irgendwer auf etwas kommt, dass ständig widerholt, aber nicht belegt wird ;) Ich fänds halt der Diskussion und der Szenequalität sehr förderlich, wenn eben mal mehr an der Quelle und weniger ausgehend vom Freischlachtdengelnd gearbeitet würde.