Doch die flachen Nesteln ("a brode lace of v bowes -- c. 1475") sehen (einfarbig geflochten) zumindest genau gleich aus, wie die, die ich auch schon auf Bildern aus unserem Raum gesehen habe.
Hm, nein, leider nicht. Gänzlich andere Flechtung, und sind dicker.
Der Vorteil des Düntelns besteht wohl darin, dass man auch alleine Nesteln mit einer Länge von mehr als einem halben Meter zustande bringt ...
Man braucht eigentlich auch praktisch nie so lange Nesteln. Ich mach jetzt seit ettlichen Jahren Nesteln, das längste, was ich je brauchte, war eine für ein frontal recht weit nach unten genesteltes Kleid von Myriam, mit ca. 1,30m Länge. Und das ging recht problemlos.
Einige schwören auch auf Ledernesteln, besonders im Militärischen Bereich. Aber ich habe da jetzt auch wieder verschiedene Meinungen gehört (wie immer sind alle von ihrer Meinung 100% überzeugt).
Nun, es gibt Funde solcher, d.h. in London sind Reste solcher gefunden wurden, desweiteren gibt es einige erhaltene (in Wien z.B. meine ich), und Leder war ein Teil des Rohmaterials der Nestelmacher.
Das Material ist recht hinreichend belegt, aber nicht zwingend fürs Militär- da klappt Wolle auch gut- sondern auch schlicht als gängiges Material bei Bekleidung. Die normalerweise aus Seide in Fingerschlaufentechnik geflochtenen Nesteln sind dann schon eher schmückendere Varianten.
Es gibt ja eine ganze Latte an erhaltenen Nestelbändern, u.a. an den von Nitomi erwähnten Beuteln, aber noch auch weit darüber hinaus. Jede erhaltene Urkunde weisst an den Siegeln schlicht welche auf, dazu gibts noch einiges in Darstellungen, die exakt mit den in Textquellen vorhandene Mustern übereinstimmen, z.B. neben dem erwähnten 2320 auch im Tollemarch Book of household, dazu solche, die an Textilfunden von Kleidung angebracht sind (Herjolfnes).
Irgendwann im Laufe des Jahres wollte ich mal auf
http://www.nestelmacher.de das ganze etwas genauer beleuchten, komme nur vor lauter Webseiten nicht so ganz dazu.