Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

Moderator: troupier suisse

Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am Mo 23 Aug, 2010 09:42

Bitte den Beitrag richtig lesen..........

Ich bin aber auch der Meinung, dass die Schilde in der Zeit schon dieses Aussehen haben, man findet sie in dieser Form auch auf Kapitellen von Säulen im Basler Münster und die sind ein wenig älter.
Diese Quelle darf man doch ernst nehmen.

Es gibt Anhänger "Wissenschaftler" beider Meinungen und die muss man akzeptieren.

Auch bei der Untersuchung des Holzes gibt es zwei Aussagen.

1.Lindeholz
http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kata ... ml/613.htm
2.Erlenholz
http://webcollection.landesmuseen.ch/de ... chtyp=text

Wer hat also geschlampt ?

Insofern: Schöne Arbeit, allerdings halte ich die Abwertung von Jans Buch und die Infragestellung neuerer Erkenntnisse für unsinnig. Gerade verlinkte Seite schreibt übrigens öfters ziemlichen Unfug. Ist auch schon etwas älter, davon abgesehen.


Ich habe das Buch nicht abgewertet noch die neuen Erkenntnisse infrage gestellt.

Nur kenne ich bestimmte Materialen und Techniken auch von meinem Beruf her und finde das Buch zu wenig tief gehend.

Sorry..

Dazu ein Spruch von einem Kolegen:
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
" Lasst andere die alten Zeiten preisen; ich bin froh, daß ich in dieser Zeit geboren bin. "
Publius Ovidius Naso, Ovid römischer Dichter 43 v.Chr. - 18 n.Chr.


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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon jboerner am Mo 23 Aug, 2010 11:29

Es ist ja auch kein "Fachbuch" für Restaurationstechniken, sondern über Reiterschilde plus Anleitung zur Reko eines solchen ;)

Ob des Holzes: Naja, ich muss es dir kaum sagen, wenn man das Teil nicht arg auseinandernimmt, ist das mit dem Holz schon manchmal schwer. Ich tippe aber auf Linde, Erle war hierzulande ja eher seltener bei Schilden.

Ich will die Form ja auch nicht in Abrede stellen. Nur die Theorie es Absägens halte ich für ziemlichen Quatsch.
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am Di 24 Aug, 2010 09:50

Es ist ja auch kein "Fachbuch" für Restaurationstechniken, sondern über Reiterschilde plus Anleitung zur Reko eines solchen ;)

Ach ne... ;)

Spass beiseite.
Das Buch ist im grossen und ganzen eben nur eine gut gemachte Bauanleitung für Schilde. Schliesslich gibt es ja auch eine Bauanleitung für Modellflugzeuge.

Ob des Holzes: Naja, ich muss es dir kaum sagen, wenn man das Teil nicht arg auseinandernimmt, ist das mit dem Holz schon manchmal schwer. Ich tippe aber auf Linde, Erle war hierzulande ja eher seltener bei Schilden.


Es ist in erster Linie eine Zeit und Geldfrage solche Untersuchungen zu machen.
Bei den keltischen und germanischen Schilden gibt es Erlenholz und sogar Eichenholz, ist aber wieder eine andere Baustelle.

Ich will die Form ja auch nicht in Abrede stellen. Nur die Theorie es Absägens halte ich für ziemlichen Quatsch.


Da bin ich mit deiner Meinung einverstanden. :smt041
Aber ich denke, zu diesem Thema wird es immer verschiedene Meinungen geben.
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am Do 26 Aug, 2010 18:19

Fertig!

Bild
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Murky am Sa 28 Aug, 2010 23:00

Wunderschöne Arbeit, gratuliere! Und passt genau in unsere Zeit. Wir planen ja schon ne neue Schildbau-Runde, ebenfalls mit dieser Schildform :-)
Wieviele Lagen Lindenholz hast du genommen? Nimmt mich Wunder, unsere letzten waren ja relativ dünn, das nächste Mal nehmen wir eventuell noch ne Lage Holz mehr. Vielleicht müssen wir beim nächsten Event mal auf die Schilde statt auf die Aketons schiessen ;-)

Man sieht diese Schildform übrigens auch auf vielen Abbildungen aus dieser Zeit z.B. beim Hortus Deliciarum (1176-96) oder Codex Bodmer 127 (Ende 12. Jh). Aber auch den Mandelschild sieht man noch, z.B. im Hunterian Psalter (1170), im Codex Admontensis 18 (1180) und im Liber ad honorem Augusti (1196). Man darf sich also getrost über die Form streiten, oder so wie wir beide einsetzen. :-)
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Hagelhans am So 29 Aug, 2010 08:05

Giebt es schon einen Versuch die Schildformen regional zu ordnen. wan und wo taucht die neue Form auf und wie verbreitet sioe sich? Wäre interesannt!
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Anubis am So 29 Aug, 2010 09:31

Danke.
Wieviele Lagen Lindenholz hast du genommen?


Murky es sind keine Speerholzplatten, sondern Bretter in der richtigen Dicke.

Bild
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Murky am So 29 Aug, 2010 14:31

Aaha :-) Danke. Und wie dick?
Habe gerade eben den Schild des Landgrafen Konrad von Thüringen, um 1230/1240 vom Universitätsmuseum Marburg gesehen, der ist auch so aufgebaut... Die Seite habe ich heute gefunden: http://www.bildindex.de man sucht einfach ziemlich...
Hier der Schild von hinten. Ich kann nicht genau sagen ob das jetzt verleimte Schichten oder Bretter sind... jedenfalls haben die ziemlich Nägel reingehauen.
http://download.bildindex.de/bilder/mi02121b12a.jpg

@ Hagelhans
Ich denke man müsste die jeweiligen Psalter mal verorten dann wäre es sicher einfacher die Formen zu definieren... Hat aber glaube ich noch keiner gemacht :-) Wir denken aufgrund der Abbildungen dass es um 1180 wohl beides noch gegeben hat wobei der Trend ganz klar zu der von David gebauten Form ging. Unsere nächsten Schilde werden jedenfalls oben flacher sein.
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Murky am So 29 Aug, 2010 14:58

Hier ein paar Abbildungen: Lässt sich irgendwie nicht lokal eingrenzen. Wobei ich aber kein Latein beherrsche und nicht sagen kann was die da genau abbilden.

Hier ein schöner Fusskämpfer aus dem "Codex Bodmer 127" vom Ende 12. Jh (Süddeutschland/St. Gallen)
Bild

Oder hier dann wieder Runde im "Liber ad honorem Augusti" von 1196 (Palermo, Sizilien)
Bild

Im Hortus Deliciarum (1175 bis 1195, Elsass) dann wiederum flach oben, dafür sau lang:
Bild

Im Codex Admontensis von 1180 (Stift Admont, Österreich) dann wieder rund.
Bild

Ich chume nüme drus. :-)
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Re: Mittelalterlicher Reiterschild Ende 12.Jh.

Beitragvon Hagelhans am So 29 Aug, 2010 15:14

Könnte die Rundung nicht auch nur eine falsche perspektivische Darstellung der Wolbung sein?
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