Gambeson als tragbare Sauna

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon Elfraor am Fr 12 Mär, 2010 17:05

und an welche e-mail addresse?
lg
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon stony am Fr 12 Mär, 2010 20:49

http://www.silverwolf.ru/

Viel Spass beim Übersetzten
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon stony am Sa 13 Mär, 2010 08:48

Sorry du must bei www.rennactment.ru dem joan ne Mail schreiben :smt002
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon Elfraor am Sa 13 Mär, 2010 11:13

sprichst du etwa russisch? :smt002
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon stony am Sa 13 Mär, 2010 14:26

Ich leider nicht,aber Joan spricht sehr gut Englisch,ich kenne ihn auch Persöhnlich. :smt002
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon aemkey am Mi 23 Jun, 2010 10:14

Sorry, wenn ich hier einen alten Thread wieder ausgrabe, aber mir ist beim Suchen nach Quellen die Aussage von Jens in die Hände gefallen.

Schöne Quelle für den Zeitrahmen: Königsspiegel.


Is das dieser hier? Link

Scheint mir eben komisch zu sein, laut den Angaben, die ich dazu habe, stammt das Buch aus Norwegen, was ja noch weiter weg ist als Paris. Kann mir da jemand helfen oder besitzt sogar dieses Buch?
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon Timotheus am Mi 23 Jun, 2010 12:51

Jungs passt auf dass Ihr nicht die volkstümlichen Äpfel mit Birnen mischt...

Ich kann hier nur von dem Zeitraum sprechen in dem wir uns selber bewegen, vielleicht sieht es bei unseren Spämis schon wieder anders aus aber bei der hochmittelalterlichen Textilrüstung die UNTER einem Kettenhemd getragen wurde, sprach man vom sog. "Aketon". - dieser entwickelt definitiv weniger innere Hitze, da dieser eher dünner war und in der Regel aus ca. einem Dutzend Lagen Leinen bestand, keine Wolle, Rosshaar oder anderes Material... ebenso sind edlere Varianten bekannt, bei denen die äusserste Schicht aus dünnem Leder war -

Beim Aketon der bei guter Passform ein müheloses "Hineingleiten" ins Kettenhemd erhöglicht, ging es aber auch mehr darum Schürfungen und andere Verletzungen die durch das Kettenhemd selber verursacht werden konnten vorzubeugen.

Da aber sämtliche Metallrüstungen im Hochmittelalter (wie etwa eben Kettenhemden) als entsprechend seltener Luxus der kämpferischen Elite vorbehalten waren, handelte es sich bei dem eigentlichen "Gambeson" (zumindest im Hochmittelalter) um eine eigenständige Solitärrüstung die viel zu dick und meist auch zu steiff war um sie unter einem Kettenhemd zu tragen.

Da heute eben vielfach alle gepolsterten Stoffrüstungen fälschlicherweise unter dem Sammelbegriff "Gambeson" zusammengefasst werden, begenen wir daher oftmals armen schwitzenden Darstellern, welche sich unter ihren Kettenhemden in jene Skijacken-dicken gesteppten Dinger quetschen und bei Feldschlachten um 30 Grad Celsius dem Hitzschlag nahe sind.

Gute Quelle zu dem Thema: Henry Skodell, Schutzausrüstung des 11. Jahrhunderts in Mitteleuropa

Wer sich für einen historischen "Aketon" interessiert, der wirklich noch genug Bewegungsfreiheit unter der Kette ermöglicht, kann gerne mal unseren Dani (hier im Forum als "Murky" vertreten) kontaktieren - er hat die Herstellung seines Aketons Srtück für Stück dokumentiert und teilt seine Erfahrungen sicher gerne.

Beste Grüsse,

Timo
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon Gerald von Ameningen am Fr 25 Jun, 2010 20:23

Vielen Dank für den wertvollen Hinweis, dass die Rüstung als Ganzes zu betrachten ist, ehrenwerter Komthur! Ich kenne keinen einzigen Fund eines Aketons aus dem 13. Jhd oder von noch früher. Deshalb sind wir alle auf Rückschlüsse von Abbildungen mit allen bekannten damit verbundnen Unzulänglichkeiten, auf Vermutungen, eigene Erfahrungen und gesunden Menschenverstand angewiesen, was den Aufbau eines Aketon aus dieser Zeit angeht.

Meine Überlegungen/Erfahrungen hierzu:
Ein Aketon, der unter dem Panzerhemd getragen wird, sollte in der Tat nicht zu dick auftragen, sonst wiegt die damit verbundene Einschränkung der Beweglichkeit schwerer als die Schutzwirkung. Dennoch erlaube ich mir einen kritischen Gedanken: Ein Panzerhemd schützt hervorragend gegen Schnitte. Gegen punktuell wirkende Stiche - und dazu zähle ich Stiche mit Schwert oder Dolch, Pfeile und Armbrustbolzen - schützt eine Panzerhemd nur bedingt. Die Ringe sprengen leicht auf. Völlig ungeeignet ist ein Panzerhemd als Schutz gegen Schläge, es lässt die Schläge ja gerade wegen seiner geschätzten Flexibilät einfach durch. Du kannst mit einem Streitkolben einem Krieger in seinem Panzerhemd alle Knochen brechen und zu Brei schlagen, ohne das gute Stück zu beschädigen.

Um diese Schwächen des Panzerhemds auszugleichen, muss ein Aketon also eine gewisse Stichfestigkeit und einen Schutz gegen Schläge aufweisen. Schnittfestigkeit bräuchte eigentlich keine, das übernimmt ja das Panzerhemd.

Dieser Überlegung folgend haba ich meinen Aketon mit einer Polsterung aus 6 Lagen Wollstoff versehen. Ausserdem hilft der Aketon dadurch, die punktuellen Belastungen des Panzerhemds auf die Schultern ein wenig zu verteilen. (Nicht umsonst sind auch heute noch Schultertragriemen gepolstert.) Die äussere Schicht aus festem Leinen trägt ein wenig zur Stichfestigkeit bei und schützt die Polsterung gegen die erwähnten Scheuerstellen durch das Panzerhemd.

Wie ebenfalls mehrfach erwähnt, schützt der Aketon nicht nur gegen Schläge, sondern auch gegen Wärmeverlust. Zumindest solange, wie er trocken ist. Sobald er schön durchgeschwitzt ist, kühlt die Verdunstungswärme. Das Gleiche gilt für die Polsterhaube. Wie von Anderen bereits gesagt, ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen durch viel Flüssigkeitsaufnahme auszugleichen. Ich empfehle jedoch, reines Wasser zu trinken. Von Bier oder so würde ich die Finger weglassen.

Ich durfte einmal zweienhalb Stunden in voller Rüstung bei mörderischem Hochsommerwetter herumlaufen. Meine Begleiter fragten mich alle fünf Minuten besorgt nach meinem Wohlbefinden und wollten mir partout nicht glauben, dass ich zwar eine Tropfspur hinter mir herzog, dass es mir aber blendend ging.

Freundliche Grüsse
Gerald von Ameningen
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon Timotheus am Fr 25 Jun, 2010 20:40

Pax tecum Bruder Gerald,

Na dann freue ich mich schon Seite an Seite mit Dir zu schwitzen wie ein Schweinebraten... morgen ist es wieder soweit, 27 Grad und wir haben unseren Jahresmarsch mit Übernachtung und anschliessendem Gambi/"Aki"-Auswringen...

Beste Grüsse,

Timo
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Re: Gambeson als tragbare Sauna

Beitragvon Seegras am Mo 28 Jun, 2010 07:33

Gerald von Ameningen hat geschrieben: Ich empfehle jedoch, reines Wasser zu trinken. Von Bier oder so würde ich die Finger weglassen.


Wasser ist ungesund, davon kriegt man Cholera *SCNR*

Ernsthaft: Bei mir reicht Wasser nicht wenn ich in Rüstung bei hohen Temperaturen herumlaufe. Bin deswegen auch schon fast mal umgekippt.

Bier ist im Gegensatz zu Wasser isotonisch, und enthält einen ganzen Stapel Nährstoffe und Spurenelemente. Das bisschen Alkohol ist vernachlässigbar. Wenn man will kann man auch Leichtbier nehmen, selbe Vorteile, halb so viel Alkohol. (Übrigens funktionieren verdünnter Wein oder Grog und ähnliches, oder gar Apfelwein oder -saft genausowenig wie Wasser. Bier muss es sein, und nicht verdünnt, weil man beim Verdünnen nicht nur den Alkohol verdünnen würde... Vermutlich würden moderne Sportlergetränke (Isostar) auch gehen, aber weshalb so was nehmen wenn man auch historisch korrekt kann?).
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