Wams 1470er Jahre

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Beitragvon Anubis am Do 17 Jul, 2008 16:48

Auch die Kleider von Desmond sind gut geworden.
=D>
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Beitragvon Desmond am Do 17 Jul, 2008 17:07

Anubis hat geschrieben:Endlich ein Mensch mit richtigen Farben am Wams!

Mir gefällt die Farbe auch... bin mir noch am überlegen was ich mit dem Rest soll... es würde wahrscheinlich noch für Beinlinge langen.

Dietrich hat geschrieben:Maulbronn scheint sich zum Mekka der Poserfotografen zu entwickeln

Wenn man schon in Bretten ist, rentiert der Katzensprung erst recht.

@Hitomi
Danke.
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Re: Wams 1470er Jahre

Beitragvon petgerm am Fr 25 Jun, 2010 07:03

Habe ich das nun richtig verstanden, schweinchenrosa wäre also für das 15.Jhdt. durchaus gebräcuhlich und modisch, wir hatten da vor ein paar Tagen eine Diskussion, und da wurde dies eher kritisch gesehen, von wegen teurer Farbstoff und dann nur wenig Färbung usw.. Ich frage deshalb, weil ich ein Faible für rosa habe (keine Rückschlüsse :smt112 bitte!), und eine Schecke in rosa/schwarz oder dunkelbraun in Planung ist. Beinlinge habe ich schon als Abbildungen gesehen und von Seide in rosenrot ebenfalls mehrfach gelesen, aber dicker Wollstoff?
Falls da jemand Quellen (besonders Anfang des 15.) hätte, wäre ich sehr dankbar.
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Re: Wams 1470er Jahre

Beitragvon Varuna am Fr 25 Jun, 2010 07:42

Ich habe keinen erhaltenen Beleg, aber vielleicht kann ich Dir trotzdem helfen. Blasse Farben waren auf jeden Fall gebräuchlich und das auch von teuren Farben. Denn mit jedem Färberzug blasst die Farbe mehr aus. Beim dritten oder vierten Zug Krapp dürftest du bereits eine blasse Lachsfarbe bis hin zum Rosa haben. Bei Rotholz (in einer kräftigen Färbung sicher teuer, da es importiert werden musste) sowieso, da die Grundfarbe schon einen Pinkstich hat.

Bilder von Herren die Rosa tragen müsste ich aber suchen. Du meinst aber Anfang des 16. Jhr., oder? Ansonsten würde Rotholz nicht in Frage kommen. (und auch bei den zweifarbigen Schecken würde ich dann glaub nochmals über die Bücher gehen...)

Gruss, Céline

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Re: Wams 1470er Jahre

Beitragvon petgerm am Fr 25 Jun, 2010 12:23

Nein, ist schon richtig mit Anfang 15.Jhdt., Rotholz war über Indien schon zu römischer Zeit erhältlich, der Zustrom erlischt mW. mit der Eroberung Konstantinopels erst mal, das ist aber Mitte des 15..
Mit zweifarbiger Schecke meinte ich eher mipartie wie auf dem Spieleteppich.
Danke schonmal
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Re: Wams 1470er Jahre

Beitragvon Hagelhans am Fr 25 Jun, 2010 19:30

Rosa giebt es schon ab und an. Aber mipartie sind in den meisten fällen heraldisch begründet und rosa keine heraldische Tinktur.
ich glaube da liegt ein kleiner Stolperstein.
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Re: Wams 1470er Jahre

Beitragvon jboerner am Di 29 Jun, 2010 15:36

Also von Mi-Parti würde ich die Finger lassen. Das ist- dazu gibt es irgendwo Untersuchungen, vlt. find ich die wieder- keinesfalls Teil der normalen bürgerlichen Mode (schon im 14ten nicht, auch wenn das viele gern so tragen), und im 15ten gleich garnicht. Darstellungen dergleichen sollte man sehr kritisch betrachten. Blasse Farben sind rein von der Technik kein Ding, rosa eh nicht; allerdings ist immer die Frage, wen oder was man da in seiner Kleidung rekonstruieren will. Dass Blassrosa Usus einer Person mit Bürgerrechten, und somit einer durchaus gutgestellten Person war, da habe ich arge Zweifel. Sieht es gemäß der Bildquellen auch nicht danach aus, und Textquellen erwähnen dergleichen auch nicht, eher die Verstöße gegen die Kleiderordnungen, die wiederrum ganz andere Dinge erwähnen.
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Re: Wams 1470er Jahre

Beitragvon Hagelhans am Di 29 Jun, 2010 19:27

damit wir nicht aneinander vorbeireden, wäre anstelle der simplen Farbbezeichnung "Rosa" womöglichdie bezeichnung des Färberstoffes nützlich.
Mit koschenille kriegt man durchaus ein nettes und nicht ausgesprochen billiges rosarot oder?
Ist blasses Krapp Rosa oder Lachs???
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Re: Wams 1470er Jahre

Beitragvon petgerm am Mi 30 Jun, 2010 05:55

Danke schon mal für die Infos und Anregungen, ich habe mich von den Farben wohl zu sehr auf Abbildungen aus dem Spieleteppich (Kinnszene) oder aus dem Stundenbuch orientiert (dort ist auch Mi-Partie zu sehen, aber wie ihr schon gesagt habt, im Umfeld des Adels...). Wobei ich eher den Kontrast Futter-Oberstoff meinte, die vorgesehenen Schnitte zeigten eher einfarbige Oberstoffe.
Mit "rosa", das muß ich zugeben, wollte ich meine Lieblingsfarbe (wie gesagt, hier bitte keine Rückschlüsse!) verwenden, aber es erweist sich doch etwas schwieriger als angenommen, ich denke, es wird nun eher dunkelgrün oder rot.
Wohlgemerkt ich spreche von Bekleidung Anfang des 15.Jhdt., da erscheint mir nur Kermes als möglich, aber dann wird es richtig teuer, Chocenille ist doch erst ab Entdeckung Amerikas möglich, oder?
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Re: Wams 1470er Jahre

Beitragvon Wolfgang Ritter am Mi 30 Jun, 2010 08:07

petgerm hat geschrieben:Danke schon mal für die Infos und Anregungen, ich habe mich von den Farben wohl zu sehr auf Abbildungen aus dem Spieleteppich (Kinnszene) oder aus dem Stundenbuch orientiert (dort ist auch Mi-Partie zu sehen, aber wie ihr schon gesagt habt, im Umfeld des Adels...). Wobei ich eher den Kontrast Futter-Oberstoff meinte, die vorgesehenen Schnitte zeigten eher einfarbige Oberstoffe.
Mit "rosa", das muß ich zugeben, wollte ich meine Lieblingsfarbe (wie gesagt, hier bitte keine Rückschlüsse!) verwenden, aber es erweist sich doch etwas schwieriger als angenommen, ich denke, es wird nun eher dunkelgrün oder rot.
Wohlgemerkt ich spreche von Bekleidung Anfang des 15.Jhdt., da erscheint mir nur Kermes als möglich, aber dann wird es richtig teuer, Chocenille ist doch erst ab Entdeckung Amerikas möglich, oder?

Jetzt hast Du mich auch verwirrt: was meinst Du jetzt mit mi-parti? Der Farbkontrast Oberstoff - Fütterstoff ist kein mi-parti, dies bezieht sich nur auf die eigentlichen Oberstoffe. Von daher kannst Du ohne Weiteres einen farblich kontrastierenden Futterstoff verwenden. Das mag auch rosa sein.

Das "richtige" mi-parti ist meist irgendwie mit einer speziellen Bedeutung verbunden: etwa Zugehörigkeit zu einem bestimmten Haushalt anlässlich einer Festivität (da gibt es hinreichend Belege für Bestellungen für die Dienerschaft anlässlich Adelshochzeiten, Turniere etc.); wohl auch im Kriegsfall zur Kennzeichnung für die (z.B städtischen) Aufgebote; dann bestimmte sozial randständige Gruppen, etwa der mi-parti tragende Henker in bestimmten Regionen etc.

Tatsächlich kenne ich neben Krapp und Kermes nur noch die Purpurschnecke - aber da weiß ich nicht, ob das nur den 'ömers verwendet wurde und das ist zudem richtig teuer. Teuer wäre auch die Färbung mit der Cochenillelaus (SO heißt das Vieh), aber die kam ursprünglich nur in Amerika vor und ist daher erst ab dem 16. Jhdt. in Europa belegt.
Also Krapp oder auch Rothilz, wobei ich da nicht weiß, ob nach dem Fall Konstantinopels noch Lieferungen nach Europa möglich waren.

Ansonsten findet man als Farbton bei normaler Zivilkleidung alles mögliche, auch ein rosa Wams/Schecke mag da gehen.
Auch das oftmals verpönte Gelb findet man erstaunlkich häufig als ganz normale Kleiderfarbe - und zwar nicht für Protituierte. Da muss man sehr genau unterscheiden, von welcher Region wir reden, außerdem welcher Farbton gemient ist, denn mancherirts scheint ein fahlgelb Zeichen für soziale Randständigkeit zu sein, während ein kräftiges (gold-)gelb ganz etablierte Farbe war.
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