Suche: Römische Plattenrüstung (Lorica)

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Beitragvon Si-dam-Tanu am Do 05 Jun, 2008 09:41

schlumpf hat geschrieben:Na, da hast du dier ja was vorgenommen... :smt047

Für 200Fr. deckst du nicht einmal den reinen Materialpreis. Überlege dir wirklich gut, was du dir da kaufst.
Unbedingt folgende Punkte beachten:
Passt das Teil überhaupt in deine Zeitstellung (Auch die Segmentata hat sich über die Zeit verändert).
Dann musst du sie unbedingt vorher anprobieren. Es gibt nichts schlimmeres, als wenn die Segmentata nicht dem Körper angepasst ist.
Erfahrungsgemäss muss du die gekauften nochmals überarbeiten, da sie sehr selten dem Original entsprechen, resp. am Körper angepasst werden muss.
Auch kommt es sehr darauf an, welcher Typ Auxiliar du darstellen willst (Bogenschütze, Schleuderer, leichte Infanterie, Reitere, ect....).
Daher dürfte für Auxiliar-Truppen die Segmentata eher die Ausnahme sein. (sie wurden in der Regel mit älteren Ausrüstungsgegenständen ausgestattet) Ein Kettenhemd würde da eher passen.


Vielen dank für diese informationen, Schlumpf. Damit kann ich was anfangen. :smt047 Ich werde mich glaub sowiso noch einmal mit dir zusammensetzen, wenns dann soweit ist.
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Beitragvon Anubis am Do 05 Jun, 2008 20:01

Kaufe nicht was Billiges was hinten und vorne nicht stimmt sondern lege das Geld zurück für ein gutes Replika, dass auch von der Materialstärke stimmt.


Meine Lorica Segmentata Typ Corbridge B (Blechbüchse).
Bild

Bei der Lorica Segmentata Typ Corbridge B sind nur die Scharniere und Haken aus Vindonissa.
Der Rest nach Lorica Segmentata: A handbook of Roman Plate Armour von M.C. Bishop.
Bild
Bild

Es können auch Auxiliarsoldaten eine Lorica Segmentata tragen.
Die Idee dass die Auxiliarsoldaten nur die alten Sachen austragen hat sich nach den Funden in den Auxiliarkastellen nicht bestätigt.
Dort gibt es auch Funde der normalen Helme und Lorica Segmentatateile.
Die Trajanssäule (Columna Traiana) ist eben nicht nur als Vorlage zu verwenden den sie wollte nur dass der Betrachter Legionär und Auxiliarsoldaten auseinader halten konnte.


Hier ein paar Bider zu den verschiedenen Soldaten:

Auxiliar der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr.
Auxiliarsoldat der schweren Infanterie.
Bild

Legionär mit der Marschausrüstung der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr.
Bild

Legionär der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr.
Bild


Hab auch noch bei Uniformen und Equipment meine ganze Ausrüstung aufgeschaltet.

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Zuletzt geändert von Anubis am Do 05 Jun, 2008 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Si-dam-Tanu am Do 05 Jun, 2008 20:18

danke auch dir, anubis
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Beitragvon Anubis am Do 05 Jun, 2008 21:57

Von Si-dam-Tanu:

Ich bin Auxilliar Soldat. Es war üblich bei Auxillia-Truppen, das diese Mischung aus Söldner, Sklaven und Leuten, die das Römische Bürgerrecht nicht besassen, selbst für ihre Rüstung und Bewaffnung aufkommen mussten. Im Vergleich zu den legionären die für ihre Ausrüstung "lediglich" eine Teil ihres Soldes abgeben mussten, sie aber ansonst Komplett von der Armee bekamen. Ein Auxilliar musste selber schauen von wo, und wie er zu seinen sachen kam.



Falsch!

Auch der Auxiliar bekam ab dem 1. Jh. n. Chr.
seine Ausrüstung vom Staat und musste sie Abbezahlen.

Legendlich bei Julius Caesar oder höchstens am Anfang der Regierung des Oktavian (Augustus) werden noch Auxillia-Truppen (bei Julius Caesar germanische und keltische Reiterei, Bogenschützen usw.) mit ihren eigenen Stammeswaffen eingesetzt.

Ab Tiberius Iulius Caesar Augustus sind sie ein Teil der römischen Armee mit römischer Ausrüstung, egal ob Reiter in einer Turma, Schleuderer oder syrische Bogensützen (die haben zwar noch lange Kleider und Spangenhelme) aber auch sie besitzen ein Gladius und Caligae.

Wenn wie im 1. jüdischen Krieg im Jahr 66 n. Chr. andere Arten von Soldaten auftreten sind es meist Soldaten von Vasallenstaaten, und die besitzen natürlich ihre eigenen landesüblichen Waffen.

Er begann im Jahr 66 n. Chr. und endete Jahr 74 mit dem Fall von Masada. Es war der erste der drei großen jüdischen Aufstände gegen die Römer im ersten und zweiten Jahrhundert n. Chr. – der zweite war der Diasporaufstand um 116 unter Marcus Ulpius Traianus (Trajan), der dritte der Bar-Kochba-Aufstand von 132-135 unter Publius Aelius Hadrianus (Hadrian).

Keine Sklaven!

Nur freie Provinziale dürfen zu den Auxiliar-Truppen!
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Beitragvon Si-dam-Tanu am Mo 09 Jun, 2008 10:53

Interessant. Ich habe mich bis jetzt haupsächlich mit Cäsars feldzügen beschäftigt.
Zuvor mit mit der entstehung Roms bis und mit Christi Geburt.

Ich such noch nach dem Buch, um dir Titel und Autor zu nennen.
Darin habe ich gelesen, das man warscheinlich (v.Chr.), vor allem bei den ersten römischen eroberungskriegen und auch danach,
ähnlich wie bei den Gladiatoren, gewissen Sklaven oder Gefangenen
Verbrechern die Chance gab, sich ihre Freiheit in der Schlacht zu erkämpfen.

Man mischte sie mit ausländischen söldnern und teils auch regulären Soldaten, um die gefahr von aufständen zu mindern. Daraus sollen dann auch erste Auxilliarheere entstanden sein.

vermutlich auch, damit man truppen besass, die man bei bedarf "verheizen" konnte.

(Daraus soll laut diesem Autor auch teilweise die idee, Gladiatoren in der Arena kämpfen zu lassen und ihnen bei genügend siegen die freiheit zu schenken, entstanden sein)

Berichtige mich mich, wenn ich irre. Viele informationen aus dieser Zeit sind auf wenigen Funden und auf vielen Vermutungen aufgebaut. Ich muss dieses Buch unbedingt wieder finden (habs vor ca. 2 Jahren eben nur ausgeliehen)

hiess irgendwas mit "anfängen-" oder "Entstehung Roms", autor weiss ich nich mehr.
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Beitragvon gijoe am Di 10 Jun, 2008 13:45

Um noch mal zur eigentlichen Frage zurückzukommen. Wo bekommt man brauchbares Material wenn man nicht wie ein Kostüm Clown rumlaufen will ?
98 & der Angebote sind vom gleichen Hersteller Made in India http://www.deepeeka.com/.

Der kleine Rest hat Preise die selten gerechtfertigt sind. Klar kostet Qualität etwas mehr , aber wenn ein Produkt 20 mal mehr kostet als beim Inder wirds verdächtigt....
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Beitragvon Hagelhans am Di 10 Jun, 2008 14:29

Und nicht alle Inder sind nicht überall wirklich schlecht währed teure europäer oft auch nicht wirklich besser sind.
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Beitragvon Anubis am Di 10 Jun, 2008 15:07

Wie wär’s mit selber bauen?
Meine ist selbstgemacht und ich würde sie nie unter 1500.- CHF verkaufen!

Braucht schon ein paar Stunden Arbeit!

Die Inder sind meist nur Schrott:
Zu dicke Bleche schlechtes Leder und meist grob zusammen gezimmert.
Die Haken sind nicht aus einem Stück sondern aus zwei Teilen geschweisst!

Die Schweissnähte sind auch auf dem Stand wie beim ersten Schweisskurs.

Ausser bei den Helmen aber auch da nicht alle!
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Beitragvon gijoe am Di 10 Jun, 2008 16:58

Im Prinzip können die Inder auch besser. Ein paar Rupien mehr würde das allerdings kosten. Das Problem ist das die Händler ihnen das Zeug auch so abkaufen......
Sicher kann an Einiges auch selbst bauen, aber das braucht Pläne und Anleitungen und irgenwo kommt man im Hobbykeller mal in die Grenzen des machbaren.
Ich würde mal sagen das man Manches von dem Inderzeug ein wenig auftunen kann. Das mit dem Leder ist auch aus anderen Epochen bekannt , keine Ahnung wie die das Zeug gerben ???
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Beitragvon Hagelhans am Di 10 Jun, 2008 18:18

Es gibt durchaus Gerbereien die Leder nach historischen Methoden verarbeitet anbieten. Z.B. Sämische Grubengerbung.
http://www.ryffel-felle.ch/
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