Rittmeister der Befreiungskriege

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Beitragvon Steve am Mo 09 Jul, 2007 08:26

Eine schirmlose Variante der Tschapka hab ich schon mal gesehen. Sie wurde als Confederatka bezeichnet und wurde von lithauischen Tartaren in russischen Diensten getragen. Siehe Man at Arms Nr 189 The Russian Army.
Aber wie schon gesagt, die angaben sind sehr dürftig um eine genaue Identifizierung vorzunehmen.

Gruß

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Beitragvon Steve am Mo 09 Jul, 2007 08:26

Eine schirmlose Variante der Tschapka hab ich schon mal gesehen. Sie wurde als Confederatka bezeichnet und wurde von lithauischen Tartaren in russischen Diensten getragen. Siehe Man at Arms Nr 189 The Russian Army.
Aber wie schon gesagt, die angaben sind sehr dürftig um eine genaue Identifizierung vorzunehmen.

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Beitragvon aba am Sa 14 Jul, 2007 07:35

Guten Morgen,

nachdem ich zufällig diese Seite entdeckt habe ein paar Anmerkungen zu der Abbildung.

Bei dem abgebildeten Offizier handelt es sich m.E. um eine - sogar recht gute und detaillierte - Abbildung eines Subalternoffiziere der Russischen Ulanen zwischen 1810 und 1818.

Abgesehen von dem seltsamerweise fehlenden Tschapka-visier ist auch diese an sich gut wiedergegeben.

Zudem hat der Zeichner einige Besonderheiten der russsischen Ulanenuniform ganz zutreffend wiedergegeben : Neben der speziellen Trageweise der Fangschnüre unter dem Kartuschenbandelier ist vor allem die ganz eigentümliche Form des Ärmelaufschlages, der unten offen ist und etwas absteht, gut dargestellt (ganz gleich bei J.A. Kleins Bildern russischer Ulanen). Die Epauletten ohne Fransen sind gut wiedergegeben und ganz reglementskonform für Subalternoffiziere dieser Zeit.

Mit den besten Grüßen


Alexander
aba



Beitragvon aba am Sa 14 Jul, 2007 07:51

Und hier noch links zum Viskowatow

http://www.memorandum.ru/viskowatov/T11 ... php?page=5

http://www.memorandum.ru/viskowatov/T11 ... php?page=4


Der offene Kragen spricht sogar für 1806 - 1810; die schirmlose Tschapka war bis ca. 1805 in Gebrauch. So früh würde ich die Uniform aber nicht datieren.

Beste Grüße

Alexander
aba



Beitragvon Parabellum am Sa 14 Jul, 2007 09:34

Danke für die sehr ausführlichen Links zu russischen Pages, die wir natürlich mit einer normalen Suche nicht finden. Es handels sich um eine echte Fundgrube .... nein Schatzkiste!!!!

Habe sehr viele (nicht alle!) der schönen Stiche angeschaut, kann aber Deinen Ausführungen nicht ganz folgen. Die Epauletten ohne Fransen waren überall sehr verbreitet und gehörten geradezu zum "internationalen" Ulanenrepertoir. Vor allem die für diese Zeit etwas ausgefallene Knöpfung der Montur habe ich bei den russischen Abbildungen nirgends gefunden. Hingegen bei den preussischen Leib-Ulanen habe ich diese Art der Knöpfung vorgefunden (und die Seite oben reinkopiert). Hier würden die Epauletten nicht stimmen, aber solche Details können auch von einem Jahr aufs andere geändert werden. Die Tragart der Fangschnüre ist natürlich ein sehr interessanter Aspekt. Wobei bei den meisten Abbildungen werden die Fangschnüre überhaupt nicht vorne getragen sondern auf dem RÜCKEN!! und bei vielen Abbildungen wird überhaupt kein Bandelier quer über die Brust getragen. Den Schluss, den ich aus den Abbildungen ziehen, dass die zahlreichen russischen Ulanen-Einheiten sehr unterschiedliche Uniformen trugen. Etwas darf man bei dieser Gelegenheit nicht vergessen. Das russische Militär richtete sich gerade in Modefragen oft nach mitteleuropäischen - insbesondere preussischen - Vorbildern.

Könntest Du allenfalls das russische Bild, das Du meinst, separat rauskopieren, das würde weiterhelfen.

Nichtsdestotrotz danke für den wertvollen Beitrag.
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Beitragvon aba am Sa 14 Jul, 2007 16:39

Also jetzt wird es etwas komplizierter. Nur mit den Viskovatov Stichen ist die Identifizierung in der Tat schwierig.

Viele Ulanenuniformen der nap. Zeit sind sehr ähnlich. Deshalb können vor allem "einzigartige" Details zur Identifizierung dienen.

"Die Epauletten ohne Fransen waren überall sehr verbreitet und gehörten geradezu zum "internationalen" Ulanenrepertoir."

Ja, allerdings scheiden Polen und Frankreich bereits aus ! Dort gab es solche Epauletten nicht beidseitig.

Das "eindeutigste" Detail - das häufig nicht dargestellt ist (und auch bei viskowatov kaum zu erkennen ist) - sind die Ärmelaufschläge, die in dieser speziellen Form nur bei den russischen Ulanen vorkamen.

"Vor allem die für diese Zeit etwas ausgefallene Knöpfung der Montur habe ich bei den russischen Abbildungen nirgends gefunden. "

Richtig, es ist auch eine "modische" tragweise : Die Rabatten waren auf Vorder und Rückseite anderfarbig und konnten umgeknöpft werden. Zur Parade zeigten sie die Abzeichenfarbe und im "kleinen Dienst" die Rockfarbe. Knöpfte man die Rabatten jedoch oben nicht ganz zu - wie auf dem Bild - war das eine modische Variante. Daran kann man deshalb unterschiedliche Länder/Einheiten nicht unterscheiden. Viskowatow zeigt (natürlich) nur die offizielle trageweise - zugeknöpft.

Die Fangschnüre in der dargestellten Art sind zudem einzgartig für die russischen Ulanen.

Einfacher ist es mit anderen farbigen Vergleichsbildern, wobei ich nicht weiß, ob es mir gelingt diese hier hochzuladen.

Schönen Abend

Alexander
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Beitragvon aba am Sa 14 Jul, 2007 16:45

Nachdem die Bilder angekommen sind noch folgende Erläuterung :

Bild 1 zeigt Soldaten und besonders gut den unten abstehenden Ärmelumschlag

Bild 2 zeigt einen Subalternoffizier mit übergeknöpften Rabatten

Bild 3 einen Subalternoffizier in Paradeuniform ohne übergeknöpfte Rabatten
aba



Beitragvon Parabellum am Sa 14 Jul, 2007 18:15

Man sieht es schon etwas deutlicher. Allerdings auf den Bildern 2 und 3 sind die Aermel abgeschnitten....

Ich würd sagen es ist eine heisse Spur. Der Blaustich auf dem Bild ist auch nicht gerade hilfreich. Der Künstler hat die Farben verfremdet, schwarz - grün - blau und weiss - gelb - gold lassen sich nicht unterscheiden.
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Beitragvon Rittmeister am Fr 20 Jul, 2007 15:51

Zunächst einmal vielen Dank.
Ich habe mich schon einmal durch diese hervorragenden Abbildungen "durchgeklickt". Leider stellt die russische Sprache für mich noch ein kleines Hindernis dar.
Ich habe einfach mal das Bildnis meines Urururgroßvaters an eine Kontaktadresse von www.memorandum.ru geschickt. Möglicherweise haben die jedoch das gleiche sprachliche Problem mit meinem deutschen Text.

Ich weiß verbindlich, dass mein Vorfahr zu irgendeinem Zeitpunkt seiner Karriere - nämlich als Rittmeister - in russischen Diensten stand. Ich habe das Bandelier einmal vergrößert, da es vielleicht Hinweise birgt.

Alexander
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