Erklärungssuche für Ausrüstung des Gero

[gasthaus1]

Hallo Zusammen auf einer Fototour habe ich Details der Grabplatte des Gero fotografiert und ein ein Schönes Details lässt sich leider nicht ohne weiteres erklären.
Hat einer von euch eine Idee.
Die Platte ist von 1350 obwohl gero schon um 900 starb.


der senkrechte Riehmen, wofür steht er?



Die Platte steht in der Klosterkirche Nienburg/Saale auf der auch sein Vater als Stifter verewigt ist.

[Maja]

Wollte der Bildhauer wohl eine Gutschlaufe andeuten, die dann die prächtige Gürtelschnalle verdeckt hätte? Vielleicht eine etwas unbeholfene Erklärung, die einen ungeschickten Künstler voraussetzt, was ja offensichtlich nicht der Fall gewesen ist. Ein Riemchen, das zu den Kettenbeinlingen gehört, ist's ja wohl auch nicht.
Vielleicht bleibt das wirklich ein Rätsel.

Herzliche Grüsse aus dem Rheintal!

[Seegras]

1350 erklärt eigentlich einiges.. Die haben so abstruses Zeug an, wie Ketten auf der Rüstung um Helm und Schwert festzumachen.
http://www.modellbau-universe.de/upload ... p_1012.jpg

Ich kenn mich da nur von ferne aus, vielleicht kann jemand anders da noch genaueres dazu sagen.

[Maja]

Huch, der sieht ja aus wie eine Figur aus "Master of the Universe" oder so ähnlich! Wenn die zu dieser Zeit wirklich so schräg drauf waren, dann könnte es ja einfach eine Botschaft sein im Sinne von "Schaut mal her, ich vermag's eben, mir tolles Leder und Schnallen zu montieren bis zum Gehtnichtmehr". Das ginge dann in die Mentalitätsgeschichte des 14. Jahrhunderts. Gibt's darüber eine Referenz-Arbeit?

[gasthaus1]

komischen weise ist die schnalle etwa an der stelle des bauchnabels es gibt darstellunen bei denen an der stelle ein dolch vor dem schritt hängt aber er träge einen scheibendolch am gürtel

[Priska]

Sowas hab ich echt auch noch nicht gesehen. Einerseits ist die Position komisch, so schnurgerade unter der eigentlichen Gürtelschnalle. Dann ist das ja ein kurzes "Gürtelstück" das offen ist. Es gibt Gürteltaschen die mit kurzen Riemen am Gürtel befestigt werden, das scheint mir hier aber auch nicht zuzutreffen. Könnte es allenfalls mit der Rüstung was zu tun haben?

Nachtrag:
Ich hab jetzt mal in "Dress Accessories" nachgeschaut ob es Fundbeschriebe über kurze Riemen gibt. Es gibt darin ein Kapitel über "Strap Loops" (loops to hold down loose parts of straps) Wenn ich das richtig übersetzt habe müssten das Riemen sein, die das hängende Gürtelende halten (ich werd mich mal daran versuchen den ganzen Text zu übersetzen)

[elias]

Mit etwas Phantasie sieht das für mich nach einem Riemen aus, der auf Bauchnabelhöhe durch die Brustplatte (oder was auch immer) nach innen läuft und dort wohl etwas (vlt die Kettenbeinlinge?) hält. In der Öffnung, wo der Riemen durch die Brust geht, glaube ich zumindest einen Dorn zu sehen, ähnlich wie bei einer Gürtelschnalle. Ob so eine Konstruktion rüstungstechnisch sinnvoll ist, möchte ich nicht beurteilen.

[gasthaus1]

eben sinnhaft oder künstlerische Freiheit?

[Christian]

So einen Riemen mit Halterung hab ich bis jetzt auf keiner anderen Grabplatte gesehen... Die Ketten sind ja klar, die waren für Helm und Bewaffnung, aber dieser Riemen, der an der Panzerung raushängt... echt merkwürdig.

Der Steinmetz war bestimmt ein gemeiner Kerl und dachte sich, so... jetzt meisseln wir da was für die Nachwelt hin, worüber sie sich jetzt den Kopf zerbrechen kann!

[petgerm]

Könnte es eine Konstruktion sein, die den eigentlichen Schwertgurt im Bedarfsfallauf Taillenhöhe hält, manchmal frage ich mich, wie die Gurte da der Schwerkraft trotzen konnten?
Mir erscheint es, als ob der Dorn der vorderen Schnalle auch durch beide Gurte gehen könnte, und die verstärkten Löcher deuten auf ein Gewicht hin.