Häckchenverschluss

[Mari]

Ich habe am Wochenende in Gruyeres einige Kleidungsstücke mit Häckchenverschluss gesehen. Habe mich auch mit Hitomi darüber unterhalten, aber mir nicht alle Infos merken können, ausserdem sind mir noch andere Fragen dazu in den Sinn gekommen. Leider habe ich durch googeln keine brauchbaren Infos gefunden.

Weiss jemand seit wann der Häckchenverschluss in Gebrauch war?

Wurde nur die Front damit verschlossen oder ist es auch für andere Dinge wir Ärmel, Taschen usw. gebraucht worden?

In welchen Regionen waren Häckchenverschlüsse gebräuchlich?

Gibts jemanden, der Replikate von Funden herstellt oder reicht es messingfarbene im Bastelshop zu kaufen? (Meinungsumfrage)

Ja ich weiss, viele Fragen auf einmal, aber ich wäre für jeden Hinweis sehr sehr dankbar.

[Desmond]

Gibts jemanden, der Replikate von Funden herstellt oder reicht es messingfarbene im Bastelshop zu kaufen? (Meinungsumfrage)

Ich habe bisher von 2 Leuten gehört die welche nachmachen. Der eine hast du in Gruyere auch gesehen nämlich Tom der Nadelmacher. Ob das Zeugs von ihm was taugt kann ich dir in 2 Wochen sagen (Feldtest der Landsknechtskleidung). Der andere ist ein Historiker oder sowas. Leider habe ich den Namen vergessen, könnte dies aber organisieren.

Auf deine anderen Fragen habe ich keine Antwort da ich die Hacken im Moment nur für 1520 brauche.

[Yaslaw]

Daniel hat seine auch von Hand gebogen.
Bryda hats auch schon ausprobiert. Sollte also machbar sein.

[cantarella]

Für mein Trossweib-Gewand nehme ich erstmal messingfarbene Häkchen und Ösen aus der Mercerie-Abteilung.
Um mir noch welche machen zu lassen, reicht's nicht mehr, vielleicht werde ich die "Stangenware" aber später noch durch handgefertigte Häkchen/Ösen ersetzen.

[Andrej Pfeiffer-Perkuhn]

Häkchen gibt es recht sicher im ganzen 15. Jahrhundert. Ich kenne Beispiele für einige Zwecke wie z.B. den unteren Teil von Wamsöffnungen mit breitem Ausschnitt und vermute noch einige Verwendungen wie z.B. bestimmte Hosentypen die damit ans Wams gehängt wurden.

Ich beziehe meine hier: Gusswerkstatt

Schöne Grüße

Andrej

[Hitomi]

Ich biege meine Häkchen selbst....

[Mari]

WOW danke für die vielen Antworten und Tipp s:smt041

Also ich denke wenn andere dazu im Stande sind die selber zu machen, brauche ich die nicht zu kaufen, für so geschickt halte ich mich gerade noch so. Ich kanns ja probieren und wenn ich mich ernsthaft dabei verletzte lasse ich es bleiben.

Ich biege meine Häkchen selbst....

Nimmst du dafür ganz normalen Messingdraht aus dem Bastelbeschäft?
Kann man sich als Vorbild ein modernes Häckchen aus dem Bastelladen nehmen oder sahen die im 15 Jhd. sehr viel anders aus.

@Desmond die Häckchen habe ich leider nicht gesehen, aber Asl hat mir dort Messingstecknadeln gekauft (bin ausgerastet vor Freude über das Geschenk und hab fast geweint)

[Hitomi]

@ Mari: vor ein paar Jahren wurde auf dem Gartengelände des Palais Besenval in der Grabung auch Häkchen und Augen gefunden, in der Schicht, die sich anhand der Ofenkachel-Scherben auf 14-15. datieren liess.
Ich nehme normalen Messingdraht, den Seitenschneider zum Stückchen schneiden und eine kleine Zange (vom Schmuckmachen) zum Biegen.

[Seegras]

Kann man sich als Vorbild ein modernes Häckchen aus dem Bastelladen nehmen oder sahen die im 15 Jhd. sehr viel anders aus.

Du kannst dir die Häckchen an Asls "neuer" roter Schecke als Vorbild nehmen; die sind handgemacht. ;)

[Mari]

Bien, dann werde ich mal schauen ob der Seegras die Häckchen schön gemacht hat (sie lassen sich jedenfalls gut schliessen und öffnen), besorge mir Draht, Zangen habe ich noch und schaue mal ob ich das ohne mich zu verletzen machen kann. (bin sehr tollpatischig)

Mir fällt ein, dass ich noch ne Bluse mit Häckchen habe, die kann ich ja auch mal anschauen.

Ich weiss zwar noch nicht, wozu ich die Häckchen verweden werde, aber die kann man bestimmt mal brauchen.

Danke an alle für Ihre Tipps und Hinweise.