Theorie und Praxis beim CH Equipment

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

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Theorie und Praxis beim CH Equipment

Beitragvon gijoe am So 16 Sep, 2007 10:43

Das Equipment soll mit der Schulter und nicht mit der Hüfte getragen werden.
Die Riemen, mit den Schnallen nach vorne, werden an den Schulterklappen eingeschlauft. Soweit das Reglement.
Auf Orginalfotos sieht man da aber verschiedene Versionen.
Brotsack und Schuma Riemen die nicht eingeschlauft sind.
Teilweise werden die Riemen am Rücken unter dem Centiron durchgezogen.
Ich freue mich auf eine rege Diskussion ....
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Beitragvon Hagelhans am So 16 Sep, 2007 13:47

Da fragt sich doch, welcher Soldat unserer Armee hat nach der zweiten Woche des ersten WK noch alles reglenmentskonform angezogen und zusammengebunden? :biggrin:
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Beitragvon gijoe am So 16 Sep, 2007 14:58

Kein Ahnung was damals im Reglement stand. Aber wehe das Tenue war nicht so wie es der Kadi wollte.... Für Individualismus war kein Spielraum
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Beitragvon Ford GPW am So 16 Sep, 2007 15:36

gijoe hat geschrieben:Kein Ahnung was damals im Reglement stand. Aber wehe das Tenue war nicht so wie es der Kadi wollte.... Für Individualismus war kein Spielraum


Das glaube ich auch,mein Grossvater hat mir mal erzählt er hätte Messerscharf Kiste kassirt wegen falschen Schuhen an der Inspection,seine waren abgelaufen( es war die letzte Inspection) da hat er seinem Sohn also meinem Vater seine genomen der Feldi hat natürlich die eingetragene Nr. kontroliert und der Teufel war los
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Beitragvon Hagelhans am So 16 Sep, 2007 16:19

Auch bei uns noch (TRRS1993) galt noch, wer im Ausgang oder Urlaub mit aufgeknöpftem Waffenroch erwischt wurde, kassierte für jeden offenen Knopf ein Tag Kiste.

Nur, wie wir dan beim Holzrücken im Fläscherberg ausgeschaut haben war dan schon eher egal.

Ich denke man muss zu jeder Zeit und bei jerder Armee grundsätzlich zwischen Kasernendienst und Einsatz im Feld unterscheiden.

Irgendweilche "Schnappschüsse" von Kameraden weichen sehr oft von den Zeichnungen und Fotos in den Reglementen ab.

Hier kommt natürlich für den Reenactor die Frage auf, ob eine Einheit irgendwo weit vom Schuss unter dem Komando eines legeren Korporals dargestellt wird oder ob man sich in unmitelbarer Nähe eines KP befindet in dem einargusäugigen Feldweibels befindet sitzt.
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Beitragvon gijoe am So 16 Sep, 2007 16:52

Ich würde jetzt mal sagen grundsätzlich liess das Equipment nicht viel Spielraum um es individuel zu tragen. Man sieht aber oft das die Brotsäcke und Gasmakentaschen nicht unter den Schulterschlaufen durchgezogen sind.
Aus Sicht der Bequemlichkeit absolut begreiflich.
Daneben sieht man Bilder auf denen die Schulterriemen sogar hinten unter dem Leibgurt durchgezogen wurden. Das macht das Anziehen des Equipments ziemlich schwierig, macht aber Sinn weil so im Kampf die Taschen nicht bis zu den Ohren fliegen.
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Beitragvon Traingelo am So 16 Sep, 2007 17:06

Dann gibt es da auch noch den Aspekt, dass man das ganze "Glump" bei Notwendigkeit auch schnell wieder abziehen wollte und deshalb nicht immer alles richtig eingeschlauft hat. Wer zum Beispiel hat beim alten Kafaz (Vierfrucht-Pijama) immer die Riemchen der Jacke mit den Schnallen an den Hosen verschlauft?
Oder gibt es vielleicht in diesem Forum gar keine so alten Säcke (wie mich) mehr?
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Beitragvon gijoe am So 16 Sep, 2007 17:21

Die Hosen hat wohl keiner festgebunden.
Wer hat den KARUSA ( Kampfrucksack ) an den Schultern eingehängt und um den Bauch gebunden ? Wohl keiner. Man hat die Riemen im Rucksackstil zusammengeknüpft.
Wer nicht gut genug knüpfte dem schlug es dann irgendwann beim rumrennen den Klappspaten an den Elbogen O:)
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Beitragvon troupier suisse am So 16 Sep, 2007 17:34

Interessant sind gewisse Zäsuren, von denen ich das Vergüngen hatte in der RS 1989 eine zu erleben. Die Hälfte der Kompanie hatte bereits das neue Sturmgewehr 90, die andere noch den alten 57er Föhn. Das gab ein Durcheinander bei gewissen Tragarten, so etwa dem Unterhängen. Und die Motorfahrer hatten sogar bereits den Kampfanzug 90 gefasst, was nach sich zog dass die Namenschilder hatten die auf unserem Kampfanzug nie vorgesehen waren. So hat sich der Chef ausgedacht dass wir alle ein Stück grünes Isolierband auf der Brust tragen müssen, auf das mit schwarzem Edding der Name geschrieben stand. Sah grauenhaft aus und war gewiss nie in einem Reglement festgehalten.

Und die Riemchen liessen sich auch nicht überall verschlaufen, denn der Kampfanzug wurde irgendwie willkürlich ausgegeben ohne Rücksicht auf Konfektionsgrössen. Die Parole war, man solle untereinander austauschen bis alle die richtige Grösse haben. Meine Jacke war aber einfach zu klein. Wenn ich die Riemchen verschlaufte, so dass sie auch hielten, stand ich da wie ein Gibbon und konnte nicht aufrecht gehen. Und in keinem Reglement stand dass man sich quasi als illegale Ordonnanz einen blauen Faserpelz von Helly Hansen anschaffen sollte, aber trotzdem trug jeder dritte einen unter der Kämpferjacke.
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Beitragvon four am So 16 Sep, 2007 18:02

die besonderen erlebnisse mit dem alten kafaz waren zum beispiel im sommer 1983 (bei einer ähnlichen durchschnittstemperatur des sommers 2003) däs tägliche herumrennen mit in 700 taschen verstauten gegenständen, welche mann eigentlich überhaupt nicht brauchte (reservewäsche, pellerine...). noch schlimmer jeweils beim gefechtsschiessen, wenn noch karusa komplett mit spaten und 2 UG, 2 HG in den beintaschen und mehreren vollen Stgw 57- magazinen vor der brust hingen....also mit voller montur war's ein graus und beim rennen schlug es einem den ganzen glump um die ohren 8-[
dafür gabs in den pausen immer schön lauwarmen ungezuckerten tee und trockene ziegel, genial......
und wenn man sich doch nach acht wochen non-stop-tragen an den angenehm miefenden kafaz gewöhnt hatte, dann musste man ihn doch tatsächlich zum waschen abgeben...eine frechheit!
tja, es gab halt damals noch keine t-shirts und "zwiebelschalen-grundtrageinheit" und rollköfferli..... :-k
"Bleiben wir ruhig - stark - einig. Auf diese Art werden wir freie Menschen bleiben" - Henri Guisan, 11. Mai 1940-
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