von troupier suisse am Mo 21 Mai, 2007 17:21
Die Provisorische Ausbildungsvorschrift der Infanterie (Teil III) von 1939 sagt zur Bewaffnung und Ausrüstung einer Gefechtsgruppe von 13 Mann folgendes bezüglich Schanzwerkzeug aus:
Nichts ist über das Schanzwerkzeug des Gruppenführers (Unteroffizer) festgehalten.
Vom Lmg-Trupp trägt Nummer 2, der eigentliche Lmg-Schütze, eine Pickelhaue / Nummer 3, Gehilfe und Ersatzschütze, einen Spaten / Nummer 4, Unterstützung und Munitionsträger, ein Beil.
Der 1.Schützentrupp, bestehend aus 3 Mann führt drei Pickel oder Spaten mit sich
Der 2.Schützentrupp, bestehend aus 3 Mann führt drei Pickel oder Spaten mit sich
Zum Munitionstrupp, bestehend aus 3 Mann, wird nichts erwähnt.
Daraus lässt sich ein Muster ablesen, welches aufzeigt dass nebst dem häufigsten Werkzeug, dem Spaten der fast jeder Infanterist, ob gemeiner Soldat oder Gefreiter, fasste, die Pickelhaue das zweithäufig ausgegebene Werkzeug war, während das Beil eher selten war, was schon alleine daher rühren durfte dass es nicht wirklich zum Schanzen geeignet war, allenfalls zum Einklopfen von Zeltheringen.
Häufig waren es niedrige Unteroffiziere die ein Beil auf dem Tornister oder am Ceinturon trugen. Das Studium von Fotos aus dem Aktivdienst belegt, dass der Spaten auf der Packung weitaus am verbreitetsten war. Die Pickelhaue sieht man selten und das Beil ist eine grosse Rarität auf einem Foto.
Die Welt ist eine Bühne, aber das Stück ist schlecht besetzt. (Oscar Wilde)