Mitrailleur-Abzeichen Ordonnanz 1917

Ob Tunika, Topfhelm oder Brogans, hier wird es gezeigt und diskutiert.

Moderator: troupier suisse

Beitragvon four am Mi 25 Okt, 2006 21:24

ich bin auch der ansicht, dass die mitr abzeichen erstmals 1917 eingeführt wurden. dies aufgrund einschlägiger bekannter fotos und den damaligen zeichnungen der neuen truppengattungsabzeichen, wobei auch zu diesem zeitpunkt die erwähnten propeller der fliegertruppen als ordonnanz erklärt wurden. ich besitze selber einen tschako der ersten fliegertruppen, welchen ich direkt vom sohn (jahrgang 1929!) eines damaligen flugzeugmechanikers im 1. WK erhalten habe, dh aus erster hand. allerdings ist bei solchen stücken - wie du erwähnt hast - vorsicht geboten. es sind zahlreiche sammleranfertigungen im umlauf und absolute sicherheit hat man (fast) nie. da müsste man natürlich schon zusammen mit dem tschako auch noch das dienstbüchlein des trägers mitgeliefert bekommen! aber man muss damit leben, dass viele tschakos "umgebastelt" worden sind....kommt halt auch immer auf den preis an, welchen man bereit ist auszugeben.

im übrigen ist das buch von bigler nicht schlecht, aber einige sachen sind doch etwas merkwürdig...damit muss man leben. das von dir erwähnte buch von burlet ist super und ich muss sagen, dass burlet TOP bescheid weiss über uniformen und kopfbedeckungen. man kann ihm ohne weiteres via mail bei unklarheiten eine frage stellen und erhält prompt und unkompliziert eine schnellstmöglichste antwort =D> ich habe zumindest eine solche erfahrung gemacht und weiss das zu schätzen..
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Beitragvon four am Mi 25 Okt, 2006 21:38

hier noch ein bild von meinem "flieger"...habe leider auf die schnelle kein besseres zur hand.Bild
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Beitragvon troupier suisse am Do 26 Okt, 2006 04:00

Das Buch von Bigler ist auf jeden Fall für den Ordonnanzsammler ein Muss, ohne Frage. Deshalb schaffte auch ich mir eins an, und sogar Jürg Burlet hat eins. Aber gerade bei raren Sachen müssen wir als Sammler besonders aufpassen, wie es sich hier auch bestätigte.

Zu Deinem Fliegertschako gratuliere ich Dir - aus der Hand des Sohnes dürfte, wenn auch keine 100% Garantie, doch eine relativ sichere Sache sein. Jürg Burlet meinte auch, dass die grösstmögliche Sicherheit nur auch gleich mit dem Dienstbüchlein zu bekommen ist, was aber selten machbar ist.

Zugleich stimme ich Dir zu was die Hilfsbereitsschaft von Jürg Burlet angeht. Ich durfte Ihn gestern Abend kurz vor 22.00 Uhr nochmals in dieser Sache belästigen, und bekam freundlich und kompetent meine letzten Fragen beantwortet. Nebst seinem Buch ist übrigens auch sein uniformkundliches Magazin "Der Tanzbödeler" sehr zu empfehlen.

Zum Beispiel sind die Artikel von Alfred Kruk zu den Ausrüstungsobjekten des 19. und 20.Jh für den Ordonnanzsammler pures Gold. Keiner hat je ausführlicher über die Entstehungsgeschichte von Tornistern, Feldflaschen und Patronentaschen geschrieben. Bei vielen altgedienten Sammlern gibt es diesbezüglich Wissenslücken (oft ignoranzbedingt), die Kruk schliesst.

"Der Tanzbödeler" kann direkt bei Jürg Burlet abonniert und bezogen werden. Wen's interessiert, der kann die Kontaktadresse per PM bei mir beziehen.
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Beitragvon troupier suisse am Do 26 Okt, 2006 06:02

Hier noch ein paar aus der "Vatikanischen Bibliothek" eingegangene Zusatzinformationen zu den Mitrailleuren und ihren Tschakos - mit bestem Dank an Jürg Burlet:

Situation 1912 (erste RS für Inf Mitr):
6 Abteilungen (je eine pro Division) zu 3 Kp à 4 Mg's
Pompons: I. Kp grün, II. Kp grün mit weissem Ring, III. Kp orange
Kokarde: eidg.
Abzeichen: gekreuzte Gewehre 89 oder 11, vernickelt (+ fasonierte Ärmelpatte)
Nummer: weiss, 1 - 6 = Abteilung


Reorganisation vom 4. 8. 1916:
jedes der 36 Regimenter im Auszug hat 3 bis 4 Mitr (Lw Nr. 37-50)
Pompons: I. Kp rot, II. Kp rot mit weissem Ring, III. Kp weiss mit rotem Ring, IV. Kp weiss
Kokarde: kantonal (Lw auch eidg.)
Abzeichen: gelb, gekreuzte Mitrailleusen (ab 1917)
Nummer: gelb, 1 - 50 = Regiment (Auszug u. Landwehr)

Das bringt Ordnung in den mitrailleurbezogenen Informationssalat aus Hörensagen und Mutmassungen ergrauter Sammlerveteranen.
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Beitragvon Napoleon am Do 26 Okt, 2006 10:41

Gebasteltes gibt es doch imme öfter. Um seinen normalen Infanteristen ma kurzerhand in was wertvolles zu verwandeln lassen sich diverse Leute allerhand einfallen.
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Beitragvon troupier suisse am Do 26 Okt, 2006 10:55

Am schlimmsten sie aber die die sich nichts einfallen lassen, und stattdessen einfach zur Ahle greifen und ohne Grundwissen zu Einheiten und Zuteilungen einen "Elitetschako" zusammenschustern. Oder sie bestellen beim Neufertiger Ersatzteile ohne vorliegendes Originalmuster oder Rücksicht auf korrekte historische Farbgebung (Bah, Rot ist Rot und Basta - Pompon drauf) und verschlimmgänzen so den alten raren Tschako.
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Beitragvon Napoleon am So 29 Okt, 2006 14:48

Gibt es sonst noch welche gröberen Fehler im Buch?

Ich denke heute braucht es einfach etwas Glück beim finden solcher Exponate.

Ich habe auch das eine oder andere seltene was ich aber auch aus 1. Hand habe oder von Leuten die absolaut keine Ahnung hatten was sie überhaupt von Ihren Verwandeten haben.

Dazu gehört mein 1835 Käppi vom Kdt. der Basler Halbbatterie im Sonderbundkrieg, oder ein Ord. 1898 eines Pontonieres.
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Beitragvon troupier suisse am So 29 Okt, 2006 17:02

Aber ja, natürlich, Dein Basler Tschako aus kantonalen Zeiten. Schön dass Du das wieder erwähnst und bei mir Neid und Missgunst erneut aufwärmst. Ich hatte den Schock den ich bekam als ich erstmals davon erfuhr schon fast verarbeitet. Bäh, Du verdienst das herrliche Stück nicht. Stell doch mal ein Bild davon rein. Vielleicht entdeckt ein Fachmann dann dass es in Korea hergestellt wurde und die Garnitur vom Christbaum stammt. Da würde ich mich besser fühlen.
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Beitragvon four am So 29 Okt, 2006 18:20

...da wir gerade beim Thema sind:

http://my.ricardo.ch/accdb/viewItem.asp ... Catg=41658

bin ja mal gespannt, wie teuer dieses teil schlussendlich rausgeht #-o
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Beitragvon troupier suisse am So 29 Okt, 2006 18:40

Hoho, sieht nach einem klassischen Gebastel aus. Das interessanteste daran ist die 1852er Blechganse. Beim Rest darf man sich Fragen stellen, etwa was ein Infanteriepompon (III.Kp) auf einem Artillerietschako ohne Kokarde zu suchen hat. Und irgendwie klebt die Einheitsnummer gar nicht mittig auf dem Teil, was man bei einem privatgefertigten Offizierstschako doch eigentlich schon der Eitelkeit wegen erwarten dürfte. Ein Ersatzteillager würde ich das nennen...
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